Bedeutung der unterschiedlichen Teppich Symbole
Die Bedeutung der Symbole war früher selbstverständlich und wurde als Teil der Teppichtradition von Generation zu Generation überliefert. Heutzutage geht deren Bedeutung leider immer weiter verloren und Teppiche werden eher nach optischen Überlegungen als nach der traditionellen Bedeutung geknüpft. Nicht nur die einzelnen Figuren, auch die Ornamente hatten im Orient eine wesentliche Bedeutung. Hier haben wir die häufigsten Figuren und Ornamente der Perserteppiche mit ihrer Bedeutung aufgelistet.
Das Hexenauge oder die Raute ist ein uraltes Amulettsymbol, das vor dem bösen Blick schützen soll. Teppiche mit diesem Muster wurden in Privaträumen oder Gästeräumen verwendet. Im Laufe der Zeit wurde das Hexenauge stark vereinfacht und zeigt sich jetzt in Form unterschiedlicher Rauten.
Der Lotus kommt eigentlich aus der Hindu-Religion und dem Buddhismus, wurde aber im gesamten Nahen Osten verteilt. Das Symbol steht für Reinheit und Wiedergeburt und wurde bald zu einem zarten, vierblättrigen Ornament reduziert.
Vögel treten in allerlei Variationen auf. Sie waren häufig Teil von Familienteppichen, da sie Heirat, Treue du Familie symbolisieren.
Das Boteh Motiv ist auch unter dem Namen „Paisley“ bekannt. Es wurde mit Fruchtbarkeit und Langlebigkeit in Verbindung gebracht und findet sich besonders häufig auf Kerman Teppichen.
Das Kamel ist als bedeutendstes Lasttier des Orients ebenfalls häufig auf Teppichen zu finden. Es steht für Stärke, Segen und Durchhaltevermögen.
Herati ist ein Rosetten Symbol, dass als All-Over-Layout oder als Medaillon verwendet wird. Die Rosette befindet sich innerhalb eines Diamanten, der von Fischen oder Blüten umgeben ist. Es steht für Fruchtbarkeit und Wohlstand.
Der Wasserkrug findet sich häufig auf religiösen Teppichen als Zeichen der Reinheit oder auf öffentlichen Teppichen als Zeichen der Gastfreundschaft.
Die Palmette ist in der Architektur gut erkennbar, auf Teppichen ähnelt sie jedoch eher einer nach außen gebogenen Vase. Sie wird häufig als Symbol oder Ornament verwendet, die Deutung ist jedoch unklar. Typisch ist die Palmette für Täbris-, Isfahan oder Kerman-Teppiche.
Die Pfingstrose kam eigentlich als Symbol des Frühlings aus der Ming-Dynastie und wurde ein Zeichen der Macht. Zu der Zeit war die Teppichproduktion jedoch stark im Aufschwung und so kam die Pfingstrose in alle Teile Asiens und des Nahen Ostens und wurde auch auf Perserteppichen verwendet.
Chartschang ist eine persische Krabbe. Sie setzt sich aus einem großen, ovalen Hauptmotiv und einem breiten Muster zusammen. Es hat Ähnlichkeit mit dem Palmettenmuster der Safawidenzeit und könnte davon inspiriert sein.
Das Minah Chani Muster ist typisch für Teppiche aus Waramin und deutet auf eine Herkunft aus dieser Region hin. Es besteht aus angeordneten Blüten, die durch Linien verbunden sind und eine kleinere Blume in der Mitte haben.
Ein typischen Randmotiv ist der Kufi-Rand. Die Ornamente sind meist weiß auf rotem Grund und ähneln der arabischen Schrift. Der Kufi-Rand wird deshalb oft für eine Inschrift gehalten, ist aber ein Muster.
Der Lebensbaum steht für Gesundheit und Leben.
Das Schah Abbasi ist ein sehr schönes Motiv, das meist in der Mitte verwendet wird und aus gruppierten Palmetten zusammengesetzt ist. Es deutet auf eine Herkunft aus Kaschan, Isfahan, Maschad oder Nain hin.
Das Sil-e Sultan Motiv ist noch sehr jung. Teppiche mit diesem Motiv können erst aus dem 19. Jahrhundert oder neuer sein. Es besteht aus zwei übereinander gestellten Vasen, die mit blühenden Zweigen oder Rosen geschmückt sind.
Andere typische Muster und Motive mit teilweise unklarer Bedeutung sind Sterne, der achtarmige Stern, das Griechische Kreuz oder Tatzenkreuz, Swastika, Trauerweiden, Rosetten aller Art oder weitere florale und geometrische Elemente.