Zu Beginn des Jahres nimmt man sich oft vor, etwas organisierter zu werden und mit wenig Aufwand die Wohnung sauber zu halten. Wie es bei Vorsätzen so ist, bleibt es jedoch häufig bei dem Wunsch. Doch es ist gar nicht so schwer und zeitaufwendig, wie Sie vielleicht denken. Eine Voraussetzung für stressfreie Ordnung ist ein klarer und übersichtlicher Wohnungsputzplan. So weiß jeder ganz genau, wann er welche Aufgabe zu erledigen hat und wann was zu säubern ist. Außerdem gilt hier der Grundsatz: Lieber jeden Tag ein bisschen was erledigen, anstatt nur ab und an zu viel auf einmal.
Vielleicht haben Sie auch gerade eine große Entrümplungsaktion hinter sich und wollen Ihr zu Hause nun weiterhin so schön ordentlich halten. Auch dafür ist ein Putzplan ideal. Er gibt Ihnen Struktur und Motivation, nicht wieder alles unordentlich und übervoll werden zu lassen. Denn Ordnung und Klarheit in der Wohnung schaffen auch meist mehr Platz im Kopf.
Ein Putzplan ist eigentlich wie ein Stundenplan in der Schule. Anfallende Aufgaben werden aufgeschrieben und einem Wochentag und einem Bewohner zugeordnet. Da aber natürlich nicht alles wöchentlich geputzt werden muss, lohnt es sich noch weitere Pläne zu erstellen, die auf die gleiche Weise die monatlichen, zweiwöchigen, halbjährlichen und jährlichen Aufgaben festhalten.
Doch wie erstellen Sie solch einen Putzplan? Und wie oft sollten Sie was putzen? Hier geben wir Ihnen viele Tipps und Beispiele für einen Wohnungsputzplan und zeigen Ihnen, was Sie täglich, wöchentlich, vierzehntägig, monatlich oder seltener putzen sollten.
Zunächst sollten Sie sich ein paar Gedanken zu Ihrer Auffassung von Sauberkeit machen. Denn diese ist individuell und von Person zu Person sehr verschieden. Wollen Sie eine gewisse Ordnung, aber müssen nicht rund um die Uhr glänzende Oberflächen auf allen Möbeln haben, wird Ihr Putzplan etwas entspannter aussehen, als für jemanden, der gerne kein einziges Staubkorn sehen möchte.
Auch Ihren bisherigen Tagesablauf und Ihre Lebensumstände sollten Sie bei der Erstellung eines Putzplans ehrlich berücksichtigen. Haben Sie einen stressigen Job und sind an den Wochenenden ständig unterwegs, werden Sie den Putzplan eher so aufteilen müssen, dass Sie jeden Abend ein bisschen was erledigen, aber wahrscheinlich nie zwei Stunden am Stück für den Haushalt einplanen können. Leben Sie alleine, werden wahrscheinlich weniger Putzaufgaben anfallen, als wenn Sie Kleinkinder haben. Andererseits müssen Sie dann auch alles alleine erledigen, während Sie sich in einem geteilten Haushalt die Aufgaben aufteilen können. Wie Sie sehen, ist es also wichtig, die eigene Situation zu berücksichtigen und ehrlich zu sich selbst zu sein. So steigt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass Sie sich auch an Ihren Putzplan halten.
Haben Sie also definiert, welche Aufgaben regelmäßig anfallen und wie viel Zeit Sie für den Haushalt investieren können, geht es an die Erstellung des Plans. Wie so ein Plan aussehen könnte, zeigen wir Ihnen in den folgenden Abschnitten. Wichtig ist, dass Sie ihn jedoch auf sich selbst anpassen und in ein Format bringen, dass Ihnen Spaß macht. Erstellen Sie vielleicht eine übersichtliche Liste mit Aufgabe, Verantwortlichem, wann die Aufgabe anfällt und einem Platz, um die Aufgabe mit einem guten Gefühl abhaken oder durchstreichen zu können. Das motiviert noch einmal zusätzlich.
Ideal ist, wenn die Aufgaben nach Lust und Vorlieben verteilt werden. Manchen macht es einfach mehr Spaß, das Bad zu putzen, andere können beim Wäsche aufhängen entspannen und anderen macht es wiederum nichts aus, den Müll rauszutragen. Deswegen sollten Sie zunächst jeden Bewohner fragen, welche Aufgaben ihm am meisten Spaß machen. Vielleicht ergibt sich so schon eine gleichmäßige Verteilung. Dann können die Aufgaben im Putzplan entsprechend zugeordnet werden. So entsteht für jeden eine gewisse Routine und es wird leichter, sich an den Plan zu halten und seine Aufgaben in den Tagesablauf zu integrieren.
Ist dies nicht der Fall und allen macht das gleiche Spaß oder es entsteht eine ungleichmäßige Verteilung, können Aufgaben auch rotiert werden. Die Aufgaben werden wöchentlich der Reihe nach durchgewechselt und so muss jeder bei ungeliebten Aufgaben mal ran. Das erfordert allerdings etwas mehr Planungsaufwand und es entsteht weniger Routine. Diese hilft jedoch oft bei der Umsetzung und schnellen Durchführung von Putzaufgaben. In vielen Haushalten wird dennoch so vorgegangen und das Rotieren kann eine sinnvolle Alternative zur Aufgabenverteilung nach Vorlieben sein.Eine lustige, wenn auch etwas aufwendigere Art, die Aufgaben zu verteilen, ist das wöchentliche Auslosen. Diese Strategie ist besonders geeignet, wenn der gesamte Haushalt aus Putzmuffeln besteht. So werden das regelmäßige Putzen und Aufräumen etwas spielerischer und spannender.
Egal, wie die Aufgaben verteilt werden, grundsätzlich gilt: Jeder sollte den Freiraum haben, die Aufgaben auf seine Art zu erledigen. Für Kinder gibt es zum Beispiel nichts Frustrierenderes, als wenn sie den Tisch abgewischt haben und die Eltern nochmal hinterher putzen. Das gleiche gilt auch für die Partnerschaft. Nur weil einer die Wäsche anders trennt oder zusammenlegt, muss nicht gleich eine Diskussion ausgetragen werden oder schlimmer noch, es einfach selbst übernommen werden. Für einen gut funktionierenden Putzplan, sollte nie hinterhergeputzt werden und jeder die Aufgaben auf seine Art erledigen dürfen. Falls doch mal etwas ist, kann es natürlich angesprochen werden, aber bitte niemals in einem vorwurfsvollen Ton. So wird sich auch jeder mit mehr Motivation dem Putzplan verpflichtet fühlen.
Nicht nur jugendliche oder erwachsene Bewohner sollten in den Putzplan mit einbezogen werden, sondern auch schon jüngere Kinder. Denn auch der Nachwuchs sollte die Grundlagen der Hausarbeit lernen und bereits etwas Verantwortung übernehmen dürfen. Wenn Sie die Aufgaben altersgerecht verteilen, macht es außerdem vielen Kindern Spaß, den Eltern im Haushalt zu helfen.
Natürlich dauert das etwas länger und wird vielleicht manchmal nicht ganz so sauber, wie wenn Sie einfach alles selbst erledigt hätten. Trotzdem sollten Sie sich hier in Gelassenheit üben und Ihren Kindern schon früh das 1x1 der Hausarbeit beibringen. Spätestens in ihrem eigenen Erwachsenenleben wird ihnen das ein Leben lang helfen.
Einfache Aufgaben, die auch schon von den Kleinsten mit viel Spaß erledigt werden können, sind vor dem Wäsche waschen alle Handtücher in der Wohnung einzusammeln oder den Start Knopf der Waschmaschine zu drücken. Auch beim Backen oder Kochen helfen die meisten Kinder gerne. Den Tisch decken oder nach dem Spülen Abtrocknen kann außerdem als feste Aufgabe der Kinder etabliert werden. Auch Dinge nach der Verwendung wieder an ihren Platz zu stellen, können Sie ihnen schon früh beibringen.
Nun aber zum eigentlichen (Beispiel-) Plan und wann welche Aufgabe zu erledigen ist:
Die täglichen Aufgaben sind kleinere Aufgaben mit großer Wirkung. Sie sind schnell erledigt und verhindern, dass überhaupt erst Chaos entsteht. Fair verteilt unter allen Bewohnern sind sie schon in 5 Minuten für jeden abgehakt. Werden diese Aufgaben wirklich täglich erledigt, spart das auf lange Sicht viel Arbeit und die Wohnung hat immer eine gewisse „Grundordnung“ und Sauberkeit. Nach ein paar Tagen werden diese kleinen Aufgaben außerdem bald zur Gewohnheit und sind fest in den Tagesablauf integriert.
Geht etwas beim Essen oder Trinken daneben, sollte es immer gleich aufgewischt werden. Das spart langes Schrubben zu einem späteren Zeitpunkt. Auch weitere unregelmäßige Aufgaben sollten Sie, wenn möglich, immer gleich erledigen, sobald Sie anfallen. Dazu gehören z.B. das Wechseln von Lampen, das Aufsaugen von Scherben oder Blumenerde usw. Dadurch schieben Sie die Aufgaben nicht ständig vor sich her und belasten sich nicht weiter mit ihnen.
Die wöchentlichen Aufgaben beinalten die meisten Putzaufgaben. So ist die Wohnung immer schön sauber und hygienisch. Durch das regelmäßige Putzen sparen Sie sich außerdem das kräftige Schrubben von Kalkablagerungen oder sonstigen Ablagerungen und sind insgesamt schneller fertig. Aufgaben zur Tiefenreinigung von Möbelstücken können so sogar noch seltener durchgeführt werden und finden sich im monatlichen Putzplan wieder.
Ob Sie die Wochenaufgaben alle an einem Tag erledigen oder auf mehrere Tage aufteilen, bleibt dabei ganz Ihnen überlassen. Je nach Ihrem persönlichen Sauberkeitsbedürfnis und wie viel Zeit Sie überhaupt zu Hause verbringen, können Sie die Liste auch mit den zweiwöchigen, monatlichen oder täglichen Aufgaben ergänzen oder austauschen.
Die 14-tägigen Aufgaben sind sehr individuell. Sie können diese also ganz auf Ihre persönlichen Umstände und Ansprüche anpassen. Wir haben hier ein paar Vorschläge für zweiwöchige Aufgaben für Sie.
Grundlegende Reinigungsaufgaben fallen seltener an und reichen, wenn sie monatlich erledigt werden. Auch diese Aufgaben können Sie wieder über verschiedene Tage verteilen oder Sie erklären einen Tag im Monat zum großen Putztag – ganz, wie Sie möchten. Mehr Tipps dazu finden Sie auch weiter unten unter den Motivationstipps.
Die Aufgaben im Halbjahresplan sind klassische Bestandteile des Frühjahrsputzes. Ihre Erledigung bereitet Ihre Wohnung auf den Jahreszeitenwechsel vor und stimmt auch Sie auf die neue Saison ein.
Sie eignen sich deshalb besonders gut, um gebündelt an einem Tag erledigt zu werden und bei der Gelegenheit vielleicht auch gleich etwas umzudekorieren oder umzuräumen. Natürlich können diese aber auch auf mehrere Tage (oder Wochen) verteilt werden.
Die Jahresaufgaben sind relativ wenig Arbeit, haben aber einen großen Effekt. In dieser Liste können Sie auch noch jährlich wiederkehrende Wartungsarbeiten an Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus ergänzen. Weitere Aufgaben können je nach Bedarf ebenfalls hinzugefügt werden.
Sie wissen nun also, wann was geputzt werden sollte und haben Ihren individuellen Putzplan erstellt. Zum Abschluss dürfen natürlich ein paar Motivationstipps nicht fehlen, damit Sie Ihren Putzplan auch befolgen und sich alle daran halten.
Der Putzplan sollte an einem für alle sichtbaren Ort hängen. Bei vielen ist die Kommandozentrale der Familie die Küche. Der Plan kann hier also als großes Poster an die Küchentür gehängt werden, auf eine Tafel geschrieben werden oder in einem Bilderrahmen eingerahmt werden, auf dem mit abwaschbaren Stiften gekritzelt werden darf. Jeder darf hier dann täglich seine erledigten Aufgaben durchstreichen und stolz darauf sein. So ist für alle sichtbar, wenn die Aufgabe erledigt wurde oder eben auch nicht. Das Durchstreichen oder Abhaken macht außerdem richtig viel Spaß und ist eine kleine Motivation zur Erledigung der Aufgabe.Ein kleiner Motivations-Booster ist außerdem, einen Timer auf 5 Minuten zu stellen und jeder arbeitet in dieser Zeit an nervigen Aufgaben, die man sonst immer vor sich her schiebt. 5 Minuten klingen für den Kopf machbar und erträglich und durch den Timer wissen Sie, dass Sie es gleich geschafft haben. So gehen lästige Aufgaben viel leichter von der Hand. Dieser Trick funktioniert übrigens mit allen aufgeschobenen Aufgaben, nicht nur im Haushalt!
Ein weiterer Ansatz, der die Reinigung der Wohnung erträglicher machen kann, ist die Achtsamkeit. Aufmerksam im Moment zu sein ist in vielen Lebensbereichen inzwischen ein super Trend und die positiven Auswirkungen der Achtsamkeit sind bereits vielfach wissenschaftlich bewiesen. Machen Sie sich dies doch auch bei der Hausarbeit zunutze und erledigen Sie Ihre Aufgaben mit Bedacht. Riechen Sie das neue, duftende Waschmittel, fühlen Sie den weichen Schwamm und beobachten Sie die Muster, die der Schaum beim Putzen bildet.
In Ihrem Terminkalender können Sie auch Verabredungen zum Putzen eintragen. Entweder, Sie tragen den Termin mit sich selbst ein oder vereinbaren gemeinsam mit dem Partner oder der Familie ein Zeitfenster, in dem Sie zum Putzen verabredet sind. Oder machen Sie einen Termin mit einer Freundin, in der jeder ihre eigene Wohnung putzt und Sie über Lautsprecher dabei telefonieren. Hier können Sie kreativ sein!Nun wollen wir von Ihnen wissen, ob Sie einen Putzplan haben und welche der Aufgaben Ihre liebsten oder unbeliebtesten Aufgaben sind. Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.